Pressemitteilungen 2022

Festakt am 19. August 2022

Das Forschungszentrum Borstel feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum. In einer Zeit, als die Tuberkulose eine häufige Infektionskrankheit war, wurde das Lungenzentrum am 23. Juli 1947 als „Tuberkulose Forschungsinstitut“ auf dem Gelände des historischen Gutes Borstel gegründet und um die lokale Tuberkulose-Klinik ergänzt. Das historische Herrenhaus aus dem Jahr 1751 hat sich als Wahrzeichen des Forschungszentrums eingeprägt. In den Folgejahren wandten sich Borsteler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neben der Tuberkulose auch anderen entzündlichen infektiösen und zivilisations-assoziierten chronischen Lungenkrankheiten zu. Laut der Weltgesundheitsorganisation gelten Lungenerkrankungen weltweit aktuell als zweithäufigste Todesursache, und die Fallzahlen werden in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Das Ziel der Borsteler Forschung ist es deshalb, Lungenerkrankungen vorzubeugen, schneller zu erkennen, besser zu behandeln und innovative Therapien zu entwickeln. Über die letzten 75 Jahre haben Borsteler Forschende mit ihren bedeutenden Arbeiten die heute international herausragende Stellung des Instituts in der weltweiten Lungenforschung geschaffen. Seit 2003 Partner in der Leibniz-Gemeinschaft ist das Leibniz Lungenzentrum als eines von drei Leibniz-Instituten in Schleswig-Holstein ein geschätzter Partner in vielen regionalen, nationalen und internationalen Forschungsverbünden wie z.B. dem Exzellenzcluster Precision Medicine in Chronic Inflammation.

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Exorbitant teure Medikamente, ein Mangel an unentbehrlichen Arzneimitteln und begrenzte Diagnosemöglichkeiten

Tuberkulose (TB) ist die weltweit am häufigsten auftretende tödliche bakterielle Infektionskrankheit. Die EndTB-Strategie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zielt darauf ab, die Tuberkulose bis 2035 auszurotten - so lautete zumindest der Plan. Die Realität sieht jedoch anders aus. In den letzten zehn Jahren hat sich die Tuberkulose-Inzidenz (die Zahl der Fälle pro 100.000 Menschen in der Bevölkerung) weltweit kaum verändert, und die Zahl der Tuberkulose-Todesfälle steigt nun zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder an. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der antibiotikaresistenten Tuberkulosefälle.

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Wie lange wirkt eine Tuberkuloseimpfung?

Seit mehr als 100 Jahren gibt es auf der Welt eine einzige Impfung, die für die Prävention der Tuberkulose zugelassen ist. Die Impfung mit abgeschwächten - aber lebenden - Kuh-Tuberkulosebakterien, Mycobacterium bovis Bacille Calmette Guérin, oder kurz "BCG". Die Wirksamkeit der BCG-Impfung im frühen Kindesalter ist unumstritten. Wie lange hält die Wirksamkeit aber an?

In der Fachzeitschrift The Lancet Global Health berichtet ein Forscherteam um Leonardo Martinez von der Boston University, Boston (USA), über die Ergebnisse einer umfangreichen Analyse mit 68 552 Personen, die eine BCG-Impfung bei der Geburt erhielten, darunter auch 1782 Personen, die an einer Tuberkulose erkrankten. Die BCG-Impfung schütze Kindern unter 3 Jahren gegen Lungen-Tuberkulose und Kindern unter 5 Jahren gegen alle Formen der Tuberkulose, bot aber keinen Schutz für Jugendliche oder Erwachsene.

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Welche Gesundheitsrisiken bergen Staubstürme?

Cabo Verde/Leipzig/Düsseldorf. Millionen Menschen sind weltweit den Auswirkungen von Staubstürmen ausgesetzt. Mineralstäube können Atemwegserkrankungen verursachen. Wenig bekannt ist aber über die Zusammenhänge zwischen den chemischen und physikalischen Eigenschaften des Staubes und den Mikroben, die über den Staub in die Lungen gelangen können. Das Leibniz-Projekt DUSTRISK will diese Wissenslücken schließen und helfen, die Gesundheitsrisiken zu verringern. Vier Leibniz-Institute aus Deutschland, die Universität der Inselrepublik Cabo Verde und weitere Partner kombinieren dazu ihre Expertise. Das Projekt wird im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbs im Förderprogramm "Kooperative Exzellenz" bis 2023 gefördert. Am 12./13. Juli 2022 treffen sich die Forschenden, um den Zwischenstand zu diskutieren.

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Nach zwei Jahren Pause: Endlich wieder eine gemeinsame Verabschiedung der Auszubildenden im Gartensaal

Trotz erschwerter Pandemiebedingungen haben insgesamt 20 Biologielaborantinnen und Biologielaboranten letzte Woche ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und erhielten in Rahmen der traditionellen Feierstunde im Gartensaal der Borsteler Herrenhauses ihre Zeugnisse und Gesellenbriefe überreicht.

Die diesjährigen Azubis hatten es in den letzten Jahren nicht leicht, da ein Großteil ihrer Ausbildungszeit geprägt war von Lockdown, Ungewissheit und Onlineunterricht. Umso schöner war es, dass gestern erstmals wieder alle Absolventinnen und Absolventen und ihre Familien zusammenkommen konnten, um diesen wichtigen Tag zu feiern. Bei schönstem Sonnenschein konnte zudem im Anschluss bei Sekt und Brezeln auf den Erfolg angestoßen werden.

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