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01.12.2025

Engagement für die Bekämpfung von Tuberkulose und Lungenerkrankungen

In Kopenhagen versammelten sich führende Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesundheitswesen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, Geldgeber und Betroffene aus 120 Ländern, um ihr Engagement im Kampf gegen Tuberkulose und Lungenerkrankungen zu bekräftigen. Trotz globaler Mittelkürzungen und geopolitischer Turbulenzen nahmen über 3.000 Fachleute an der vom 18. bis 21. November in Kopenhagen stattfindenden Union World Conference on Lung Health 2025 teil.

Die Union-Konferenz wurde mit einer inspirierenden Grundsatzrede des Gesundheitsaktivisten und Bestsellerautors John Green eröffnet, der erklärte: „Jede Krise ist eine Chance, die Tuberkuloseversorgung neu zu überdenken, aber es ist auch eine Krise, und auf jeder Ebene ist es eine vom Menschen verursachte Krise ... Wir haben als Gemeinschaft genug Geld, um die Tuberkulose zu bekämpfen – es wird Milliarden kosten, aber wir haben Milliarden und müssen tun, was nötig ist.“

Prof. Guy Marks, Präsident der Internationalen Union gegen Tuberkulose und Lungenkrankheiten (The Union), betonte, wie wichtig es ist, in einer so schwierigen Zeit zusammenzuhalten: „Wir müssen uns organisieren: innerhalb unserer Gemeinschaften, unserer Länder, unserer Belegschaften – dort, wo unsere Stimmen und unser Handeln Veränderungen bewirken können, die für uns wichtig sind. Gemeinsam haben wir eine Stimme. Wir müssen uns in diesen dunklen Zeiten zu den Themen äußern, die uns betreffen. Wir als The Union haben im Rahmen unserer Vision und Mission eine Rolle zu spielen.

Wir alle als Einzelpersonen haben eine Rolle in der Zivilgesellschaft zu spielen.“

Im Rahmen des Stiftungsprogramms „TBScience and Community Connect“ fanden während der Veranstaltung über 250 Sitzungen statt, die alle wichtigen Themen und Durchbrüche im Bereich der Lungengesundheit abdeckten, darunter: die Auswirkungen globaler Mittelkürzungen, neue Behandlungsmethoden, innovative Diagnostik, der Einsatz von KI, das Engagement der Gemeinschaft und die Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten.

Kontakt

Stefan Niemann

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christoph Lange

DZIF TTU TB (ClinTB)
T +49 4537 / 188-3010 (Sekretariat)
F +49 4537 / 188-6030
clange@fz-borstel.de

Nur-Kamila Kandela, eine TB-Überlebende und Medizinstudentin aus Dänemark, erinnerte die Delegierten an ihre Verantwortung, das Beste aus der Union-Konferenz zu machen: „Ich habe die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Krankheit am eigenen Leib erfahren – belastende Beziehungen, emotionale Belastungen und bleibende Narben sowohl für die geistige als auch für die körperliche Gesundheit. Es ist herzzerreißend, dass TB, obwohl sie heilbar ist, weiterhin jeden Tag weltweit Menschenleben fordert und die Betroffenen stigmatisiert. Das Treffen in Kopenhagen bietet ein wichtiges Forum, auf dem Überlebende, Fürsprecher und Experten zusammenkommen, um Wissen auszutauschen, Erfahrungen zu diskutieren und Maßnahmen zur Verringerung der globalen Belastung durch TB zu koordinieren.“

Das Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum war mit einer Reihe von Beiträgen vertreten. Darunter Steffen Pichlo, der die Ergebnisse der Tuberkulosediagnostik mit einem neuen vollautomatisierten Verfahren zum Nachweis von Lipoarabinomannan (LAM) im Sputum präsentierte welches die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation für einen Near-Point-of-Care-Test für Sputumproben erzielt. Dariusz Wölk stellte eine Studie aus Moldau zum Stellenwert der Diagnostik der Lungentuberkulose aus Atemschutzmasken vor. Hier konnte einen zusätzlichen Vorteil durch diese Methode gezeigt werden. Johanna Eggeling zeigte in Ihren Beiträgen Veränderungen des menschlichen Immunsystems durch eine Tuberkulose und wie weit sich diese Veränderungen unter einer Therapie zurückbilden. Ihre Arbeiten bilden Ansätze für neue Behandlungsmethoden die das Ziel haben, das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Maja Reimann präsentierte zwei eigene patentierte molekularbiologische Verfahren zur Überwachung des Therapiefortschritts der Tuberkulose. Sophie Meier stellte Langzeit-Ergebnisse der Behandlung Antibiotika-resistenter Tuberkulose an einer großen landesweiten Kohorte aus Lettland vor mit dem überraschenden Resultat, dass viele mehr betroffene Personen geheilt werden, als bislang angenommen. Anca Vasiliu präsentierte Studiendaten aus mehreren afrikanischen Ländern, die den Einfluss von Unterernährung auf das Überleben von Kindern mit einer Tuberkulose verdeutlichen. Sie präsentierte auch Daten zu Screening-Untersuchungen von 22000 schwangeren Müttern, bzw. Müttern kurz nach der Geburt ihrer Kinder aus Papua Neu Guinea, wo 1.7% Frauen mit aktiver Tuberkulose identifiziert wurden. Ihre Präsentationen sind Ergebnisse der Arbeiten mit dem Global TB Program am Baylor College of Medicine in Houston Texas gemeinsam mit Professor Anna Maria Mandalakas.

„Die Union-Konferenz ist der jährliche Höhepunkt für den Austausch der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und für das Treffen von Kolleginnen und Kollegen, die sich weltweit gemeinsam für weniger Tuberkulose und andere Lungenerkrankungen einsetzen. Die Atmosphäre auf der Union-Konferenz ist mit keiner anderen Konferenz zu vergleichen“, sagt Prof. Christoph Lange, Generalsekretär der Union und medizinischer Direktor des Forschungszentrums Borstel.

Sehen Sie sich das Abschlussvideo an, das die Energie, Wirkung und Inspiration der Union-Konferenz 2025 einfängt: https://youtu.be/-NyKfAM7ioQ.

AD Copenhagen Tuesday 021Bestellerautor John Green bei seiner Keynote Lecture, copyright: Alex Metcalf

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