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22.12.2025

Vitamin D und Calcium stärken die Knochen von Jugendlichen mit HIV

    Ergebnisse der internationalen VITALITY-Studie zeigen: Eine kostengünstige Nährstoffergänzung mit Vitamin D und Calcium kann die Knochengesundheit von HIV-positiven Jugendlichen stärken.

    Eine HIV-Infektion kann die körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen erheblich beeinträchtigen. Mögliche Folgen sind ein verzögertes Wachstum, eine verspätete Pubertät, geringere Muskelmasse und eine niedrige Knochendichte. Letztere kann das Risiko für Knochenbrüche erhöhen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, ist eine Stärkung der Knochen in der frühen Jugendphase sehr wichtig. 

    Eine aktuelle internationale Studie konnte nun zeigen, dass hochdosierte Vitamin-D- und Calcium-Tabletten die Knochendichte von HIV-infizierten Jugendlichen deutlich verbessern können. An der Studie nahmen insgesamt 842 HIV-positive Jugendliche im Alter von 11 bis 19 Jahren aus Kliniken in Harare (Simbabwe) und Lusaka (Sambia) teil. Alle eingeschlossenen Teilnehmenden erhielten bereits eine antiretrovirale Therapie. Diese unterdrückt die Vermehrung des Virus im Körper und senkt die Viruslast auf ein niedriges Niveau.

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    Die Jugendlichen nahmen über einen Zeitraum von 48 Wochen wöchentlich 20.000 Internationale Einheiten Vitamin D und täglich 500 mg Calciumcarbonat in Form von kaubaren Tabletten ein. Die Knochendichte wurde dabei mithilfe der speziellen Röntgenmethode Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometrie (DEXA) gemessen.

    Die Vitality-Team stellten fest, dass die Knochenmineraldichte der Wirbelsäule bei den Jugendlichen, die eine Vitamin-D- und Calcium-Zufuhr erhielten, innerhalb eines Jahres um 41 Prozent stärker zunahm als in der Placebo-Gruppe. Auf Basis dieser Ergebnisse schätzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass sich das Risiko für Knochenbrüche innerhalb eines Jahres um rund 10 Prozent senken ließe.

    „Unsere Studie zeigt, dass man mit einfachen und kostengünstigen Mitteln viel erreichen und die Knochengesundheit Jugendlicher mit HIV nachhaltig stärken kann. Diese Ergebnisse sind besonders wichtig für die Regionen auf der Welt, in denen viele Jugendliche nicht genug Vitamin D über die Ernährung aufnehmen und HIV Infektionen häufig sind.“, fasst Prof. Ulrich E. Schaible, Zentrumsdirektor des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum und Sprecher des Forschungsverbunds Leibniz INFECTIONS, die Ergebnisse der Studie zusammen.

    Die VITALITY-Studie wurde durch das European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) finanziert, und von einem internationalen Team der London School of Hygiene & Tropical Medicine, des Biomedical Research and Training Institute in Simbabwe, des University Teaching Hospital Lusaka, den Universitäten Bristol und Oxford und dem Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum, durchgeführt.

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