Pressemitteilungen 2023

Neue Antibiotikaresistenzen bei der Tuberkulose rechtzeitig erkennen und bekämpfen

Das Antibiotikum Bedaquilin wurde im Jahr 2014 speziell für die Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose (TB) zugelassen und ist seitdem ein wichtiger Baustein einer erfolgreichen TB-Therapie. Einige Erregerstämme haben jedoch bereits Resistenzen gegen diesen Wirkstoff entwickelt. Welche Mutationen im Erbgut der Bakterien diese Resistenz vermitteln war bisher nur unzureichend bekannt. Hier setzt die aktuell im Lancet Microbe veröffentlichte Studie an: Mit evolutionsbiologischen Verfahren ist es Forschenden aus Europa, den USA und Indien in einem internationalen Kollaborationsprojekt unter der Leitung des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum gelungen, neue und bisher unbekannte Resistenzmutationen zu klassifizieren. Dieses Wissen kann in Zukunft bei der molekularen Diagnostik eingesetzt werden, um Patientinnen und Patienten eine maßgeschneiderte Antibiotikatherapie zu ermöglichen.

>

Prof. Uta Jappe ist Botschafterin des diesjährigen EACCI-Kongresses

Am 11.-13. Juni findet im Congress Center Hamburg (CCH) der jährliche Kongress der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) statt. Insgesamt werden zu dieser hybriden Veranstaltung etwa 8.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Damit handelt es sich um den größten weltweiten Kongress auf dem Gebiet der Allergologie und klinischen Immunologie. Unter dem Motto „Pathways from precision medicine to personalized care“ (Wege von der Präzisionsmedizin zur persönlichen Versorgung) diskutieren führende Expertinnen und Experten über individuell zugeschnittene Gesundheitslösungen, um die Lebensumstände der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

>

Indischer Tuberkulosepreis an Prof. Christoph Lange verliehen

Anlässlich des diesjährigen Welttuberkulose-Tages am 24.03.2023 wurde Professor Christoph Lange, Medizinischer Direktor am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum für seine Arbeit zur multiresistenten Tuberkulose mit dem Hinduja Hospital Tuberculosis Oration Award in Mumbai ausgezeichnet. Er ist der dritte internationale Preisträger, der diesem Award erhalten hat. Zuvor ging die Auszeichnung an Professor Paul Farmer (Harvard University, Boston, USA) und Professor Madhuka Pai (McGill University, Montreal, Kanada).

Tuberkulose stellt für das indische Gesundheitssystem eine große Herausforderung dar: Denn mehr als ein Viertel aller Menschen, die aktuell an einer Tuberkulose erkranken, leben in Indien. Metropolen, wie Mumbai (ehem. Bombay) sind Hotspots für diese Erkrankung. Hier ist auch das Problem von Antibiotika-resistenter Tuberkulose besonders gravierend. Um die Heilungschancen von Patientinnen und Patienten, die an einer Antibiotika-resistenten Tuberkulose erkrankt sind zu verbessern, sind innovative Behandlungsstrategien gefragt. Auf diesem Gebiet ist das Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum spezialisiert und weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung!

Promotionspreis des Kreis Segebergs an zwei Borsteler Nachwuchswissenschaftlerinnen verliehen

Am Montag fand im Gartensaal des Borsteler Herrenhauses die offizielle Verleihung des Promotionspreises des Jahres 2022 statt. Dieser mit 2.500 Euro dotierte Preis würdigt einmal im Jahr herausragende Promotionsleistungen am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum. In diesem Jahr wurden zwei Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet, die sich beide während ihrer Dissertation mit dem Tuberkuloseerreger Mycobacterium tuberculosis beschäftigt haben: Dr Lindsay Sonnenkalb und Dr. Simone Tazoll. Jan Peter Schröder, Landrat des Kreises Segeberg und Mitglied des Kuratoriums des FZB, überreichte die Urkunden und hielt die Laudatio für die beiden Preisträgerinnen.

>

Aufmerksamkeit wichtig für Tuberkulosekontrolle

Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts

Deutschland gehört bei der Tuberkulose zu den sogenannten Niedriginzidenzländern, für die das Ziel der Weltgesundheitsorganisation gilt, die Zahl der Neuerkrankungen bis zum Jahr 2035 auf weniger als 1 pro 100.000 Einwohner zu senken. In den vergangenen Jahren hat das Robert Koch-Institut für Deutschland einen kontinuierlichen Rückgang der Tuberkulose-Fallzahlen registriert, besonders ausgeprägt in den Jahren 2019 (4.815 Fälle) und 2020 (4.185 Fälle). Im Jahr 2021 (3.938 Fälle) fiel der Rückgang geringer aus. Für das Jahr 2022 zeigt sich nun ein leichter Anstieg der Fallzahlen auf 4.076 Fälle (Stand 1.3.2023), das entspricht einer Inzidenz von 4,9 pro 100.000 Einwohner. „Daraus lässt sich jedoch aktuell keine Änderung des langfristigen Trends ableiten“, heißt es im Editorial des Epidemiologischen Bulletins 11/2023 zum Schwerpunktthema Tuberkulose anlässlich des Welttuberkulosetages am 24. März.

>